Dienstag, 11. Januar 2011

Miniaturen-Bemalungstips II: Grundieren

Bei der Grundierung gibt es mehrere Dinge zu bedenken und zu beachten.

Als allererstes ein Hinweis:
Grundierung ist keine Farbe an sich, sondern nur eine Schicht zur Farbhaftung!

Auch eine weisse Grundierung muss nicht deckend bis reinweiß sein! Das kommt danach!


Ob man nun schwarz oder weiß grundiert, hängt viel von dem beabsichtigten Farbschema ab und der Art, wie man malt. Will man durch Lasiertechniken bemalen, ist die weiße Grundierung fast obligatorisch. Will man hingegen mit Bürst-Techniken und/oder Layering bemalen, empfiehlt sich eine schwarze Grundierung. Wobei auch das nicht der letzte Weisheit Schluß ist.


Bei den Chitinplatten meiner Tyraniden arbeite ich mit weisser Grundierung, aber anfolgendem Layering nebst Lasieren. Es gibt also keine echte letzte Weisheit an sich.

Helle Farbschemata sollten nur weiß grundiert werden, dunkle nur schwarz. Die Grundierung hat Einfluss auf die oberliegenden Farbschichten. Ist sie weiß, werden die Farben strahlend, aber kalt. Ist sie schwarz, werden die Farben etwas abgedunkelt, aber satter.


Wie grundiert man nun "richtig"? Wie bei allen Bemalungen gilt hier: Dünn!


Sprühgrundiert man, kann man die Miniatur an der Base zB mit einer Zange greifen, am ausgestreckten Arm von sich weghalten und in einem gut belüfteten Raum (oder direkt draußen) mit
kurzen, kontrollierten Sprayern aus ca. 20 cm Entfernung besprühen. Dabei dreht und wendet man die Miniatur, so dass man alle Seiten erwischt.

Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung eines Kartons, in dem man die Miniaturen aufstellt, einsprüht, trocknen lässt, dreht, einsprüht, trocken lässt und so weiter.


  • Vorteil: Mehrere Miniaturen auf einmal werden fertig   
  • Nachteil: Man erwischt meist nicht die innenliegenden Bereiche und Segmente
Das gilt für Spraygrundierungen aller Art.

Pinselt man die Grundierung auf, gilt auch hier, dass die Farbe dünn sein muss. Mehr als eine milchige Schicht braucht es nicht. Vorsicht vor Blasenbildung bei derartig dünnen Farben. Diese sollten mit der Pinselspitze verstrichen werden, wenn die Farbe noch dünn ist.


Ich habe die beste Erfahrung mit einer zweischichigen Sprühgrundierung gemacht. Dabei nebele ich die Miniatur zuerst in Schwarz, dann in weiß ein. Die entstehende Grundierung ist mehr als dünn und eher ein deckender nebliger Schleier.


Diese Doppelschicht hat folgenden Vorteile:


Ich kann mich entscheiden, ob ich durch Layering Ebenen bemalen möchte und das innerste (also im Schatten liegende) freilasse und so den dunklen Ton dort behalte (und in anfolgend durch Lasieren coloriere) oder ob ich eine Schicht Weiss/HellesBeige/Helle Farbe X aufziehe und dann mit Lasieren generell auf der Ebene arbeite. Ein Nacharbeiten, sei es Aufhellen oder Abdunkeln, entfällt. Gerade diese Nacharbeiten sind oft fehleranfällig.


Nicht mit Doppelschichten arbeiten sollte man im Fall eines sehr hellen Schemas (zB Deathwing Terminatoren, helles Tau-Schema, etc)


Kommentare, Kritik und Fragen sind willkommen!

2 Kommentare:

  1. ich habe vor kurzen mit schwarzer und weisser grundierung gearbeitet,um später licht und schatten zu setzen.da ich mit einer einheitlichen grundierung immer fehler beim licht setzen hatte.hab damit ganz gute ergebnisse erzielt.kann ich nur empfehlen.ich fand auch die fades einfacher zu kontrollieren.

    gruss ghoraz

    ps:deine grundiertips find ich echt klasse!!!

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  2. Dankeschön für das Lob, ich bemühe mich, mein Wissen weiterzugeben, auch wenn ich alles andere als da bin, wo ich sein möchte ;)

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